In Kiel

9Fiete_JochenGestern bin ich abgeholt worden. Das war ein aufregender Tag. Mittags kamen meine neuen Dosie’s, tranken Kaffee und spielten ein wenig mit mir. Soweit kannte ich das ja schon, aber dann, als ich mich so ein wenig müde gespielt hatte und schlafen wollte, ging es los. Jemand schnappte sich mein Reisetaschenbett und meinte, dies wäre jetzt die ideale Gelegenheit, aufzubrechen und los ging es. Zuerst habe ich gar nicht so recht begriffen was das nun soll, aber dann wurde mir klar, so wie zuvor Maylo, war nun ich an der Reihe meine bisherige Heimat zu verlassen. Zuerst war ich ganz schön aufgeregt. Die Geräusche von dem Auto, von anderen Autos und widerlichen, so viel steht fest, Motorrädern haben mich schon sehr irritiert. Aber der Jörg hatte mich auf dem Schoß und hat mich ganz lieb gestreichelt, da hab ich dann versucht zu schlafen, bin aber wegen des Lärms doch immer mal wieder aufgewacht.
100_0366Nachdem wir endlich aus der Stadt heraus waren, wurde mir plötzlich schlecht und mein gesamtes Futter, dass ich doch so mühselig aus dem letzten Winkel meines Fressnapfs heraus geschlabbert hatte, fand seinen Weg nach draußen, mitten in meine Tasche. Wir sind dann angehalten und während ich mit Jochen ein wenig gelaufen bin und auch gleich gepiescht habe, hat Jörg das Malheuer beseitigt.
Dann ging es weiter nun konnte ich auch schlafen. Wir sind sogar mit einem Schiff gefahren. Nach einer Weile haben wir noch eine P-Pause gemacht und etwas getrunken, ganz vorsichtig, damit ich nicht wieder Kotzen musste.
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Ehe ich es so richtig mitbekommen hatte fuhren wir mit einer anderen Fähre über einen noch größeren Fluss. Bei der nächsten Pause habe ich mit drei Kindern gespielt, das war witzig. Direkt anschließend fuhren wir noch mal mit einer ganz kleinen Fähre und da dachte ich schon wir wären nun zu Hause. Da wohnte eine Frau und ein Mann und noch ein ganz kleines Mädchen, aber die 100_0368war von mir nicht halb so begeistert, wie ich von ihr. Gleich, als ich sie zur Begrüßung knutschen wollte, fing sie an, mich anzuschreien – das fand ich dann auch doof, aber die war auch noch ganz klein und hatte sicher Angst vor mir. Dort bekam ich dann auch was zu futtern.

Als ich mich nun hinlegen und ausruhen wollte, ging es schon wieder los mit Autofahren. Ich glaub die leben im Auto und steigen manchmal nur aus, um jemanden zu besuchen. Aber so kuschelig, wie das hier ist, auf dem Vordersitz so auf dem Schoß, kann man das auch aushalten – Mal sehen wo es nun hin geht.
Es verging nur noch eine vergleichsweise kurze Zeit, da waren wir dann angekommen. Zuhause, zuhause, tönt es mir noch in den Ohren – im Chor sozusagen. Hier hatten wir dann unsere Ruhe und ich habe erst mal fürstlich gespeist und noch schön gekuschelt. 100_0372Spaziergänge haben wir natürlich auch gemacht dabei Häuflein und Pfützen verteilt und die Häuflein wieder eingesammelt – also meine Dosie’s, versteht sich. Dann ist da noch so eine weiße ältere Katze – ich glaub die kann mich nicht wirklich gut leiden, aber sie hat mich zumindest schon mal nicht angezickt.

100_0369Einmal ist sie fast über mich gestolpert. Als ich auf dem Sofa geschlafen hab. Sie hat dann kurz an mir geschnüffelt und ist gelangweilt wieder abgezogen.

Die Nacht war entsprechend ruhig. Der Jörg hat mich in mein Bettchen gesetzt, hat mir eine Gute Nacht gewünscht und noch ein wenig ferngesehen, damit ich nicht so alleine bin, im Wohnzimmer. In dem Bett schlafe ich übrigens nur Nachts. Am Tage schlafe ich meistens mit Jochen oder Jörg auf dem Sofa. Da weigere ich mich strikt auch nur eine Minute in diesem Laufstall zu bleiben. Muss ich dann auch nicht. Ich hab während dessen noch ein wenig gekämpft, mit meinem Körbchenkumpel, einem Riesenelefanten, der mir hier Gesellschaft leistet.

100_0375Ohne es dabei selbst zu merken bin ich dann eingeschlafen. Als ich in der Nacht mal musste, habe ich gerufen und der Jochen ist gekommen und hat noch eine kleine Runde mit mir gedreht. Anschließend hat er mir dann auch noch, sehr zu meiner Zufriedenheit etwas zu futtern gegeben.

Ich bin direkt wieder eingeschlafen, als ich wieder im Bett war. Jörg’s Begeisterung hielt sich allerdings in Grenzen, denn wie zu erwarten hatte ich natürlich am nächsten Morgen das gesamte Umfeld von meinem Bettchen zu – ge – sch…..eint mir die Sonne grad ins Gesicht…… und das Bett ist da dann auch noch reingerutscht. Mit Jochen hat er ein wenig gemeckert, aber mit mir nicht. Wo sollte ich auch hin damit, nach so einem üppigen Nachtmahl? Mich hat er dann erstmal vor die Tür gebracht, damit ich pieschen kann.
Danach gab es Frühstück und während dessen hat er mein Bett in die Waschmaschine gestopft – jetzt ist es wieder sauber und trocknet draußen in der Sonne.
100_0376Nun ist mir aber heiß vom Schreiben. Ich muss mich erst einmal abkühlen, nach so einer anstrengenden Sitzung am Rechner. Wenn ich ausgeschlafen habe wollen wir noch spazieren gehen – am Strand haben die beiden gesagt. Wie’s da wohl ist……
ich werde berichten!
Euer Fiete