„altdeutsch“

………., was ist das denn? hogarth
Nun, die Frage ist schon gerechtfertigt, denn letztlich sind die Vorfahren unserer Hunde auch herkömmliche Möpse- ausschließlich! – und auch wir wollen das Rad nicht neu erfinden. Zur Klärung muss ich ein wenig ausholen und tue dies in Form eines kleinen Märchens. Es war einmal eine Hunderasse, die tat eine große Reise. Am Ende des 15. Jahrhunderts wanderte die Rasse von China aus und kam nach Holland, von wo sie sich rasch in Europa verbreitete. Wegen ihrer Liebenswürdigkeit und Intelligenz sowie ihrer charmanten Witzigkeit und Treue, wurden die Möpse bald zu Lieblingen bei Hofe und beim Adel. So verging eine geraume Zeit und schwupps brach das 20. Jahrhundert an. Inzwischen hatten sich die ersten Zuchtverbände gegründet und es fanden Ausstellungen statt. In den 1950er Jahren fühlte sich nun ein Zuchtrichter berufen, einen Standard für den Mopshund zu schreiben. Dieser Standard hatte aber nur nebensächlich mit seinem liebevollen Wesen oder Intelligenz zu tun. Vielmehr ging es dabei fast ausschließlich um die Optik. Danach bekam er einen extremen Nasenstop verpasst und eine Figur, mit der er außer zum “auf der Couch Liegen” zu nicht viel taugte. Er kam draufhin in Verruf ein decadenter, fetter Alte-Dame-Hund zu sein, der außer Torte fressen und rumliegen nichts auf die Reihe bringt. brehm_full
Auf den Bildern (die Links führen zu den Ursprungseiten) ist gut zu sehen, wie der Mops vor der Eskalation dieser Standarterfüllung aussah. Mit seiner erhabener Nase, damit freierer Atmung und langen, lauffähigen Beinen war er ein belast- barer, lauffreudiger Hund. Anschließend nur noch eine Karrikatur seiner selbst. In den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrh. wurde diese Zuchtpraxis immer mehr in Frage gestellt. Nicht nur der Mops war hier betroffen. Bezüglich des Nasenstops standen z.B. auch Perserkatzen auf dem Prüfstand, die wegen ihrer brachizephalen Zuchtform erhebliche Atemwegsprobleme hatten und teilweise noch haben. Es fanden sich Züchter, die ein Einsehen hatten und dem Mops wieder sein Recht auf freiere Atmung und Beweglichkeit zubilligten. Entsprechend wurden Tiere ausgesucht, die aus dem “normalen” Standart heraus fielen, weil sie zu schlank und mit zu langen Nasen ausgestattet waren, oder von vorn herein nicht extrem gezüchtet worden waren. Aus diesen Hunden wurde nun das, was wir als “altdeutsche” Form des Mopses bezeichnen. Aus solch einem Verein haben wir unsere Hunde und haben uns einem weiteren Verein angeschlossen, der unsere Hunde anerkennt und uns die Möglichkeit gibt, weitergehend auf noch andere gesundheitliche Aspekte der Mopszucht einzugehen. Bis wir unser Zuchtziel in letzter Konsequenz erreicht haben und die Rassemerkmale, wie wir sie uns vorstellen sich gefestigt haben, wird sicher noch eine Zeit ins Land gehen, aber wir sind auf einem guten Weg und können schon jetzt unsere Welpen mit gutem Gewissen interessierten Mopsliebhabern anbieten.
100_2014In eigener Sache möchte ich noch anmerken, dass auch wenn dies immer wieder Praxis ist, bei uns keine Mixe in der Zucht eingesetzt werden, um das Ergebnis zu beschleunigen, denn mit Einkreuzungen verändert man auch das Wesen des Hundes und das wollen wir erhalten. Es gibt inzwischen verschiedene Vereine, die den Mops nach altdeutschem Vorbild züchten. Sogar solche, die behaupten sie wären die einzigen, die dies richtig machen – ziemlich anmaßend, wie ich finde!

Wenn Ihr Interesse an einen Welpen von uns habt, überzeugt Euch selbst bei einem Besuch unserer kleinen Hobbyzucht. Wir freuen uns auf Euch.