Ein Tag

100_0669Jochen ist eher ein Frühaufsteher und das hat den Vorteil, dass morgens schon gleich wer für mich da ist. Natürlich habe ich das große Bett längst erobert – hatte ich ja schon angekündigt – und wenn mir morgens danach ist, mache ich Terror! Schließlich muss ich dann ja auch und mache das nicht zum Spaß.  Meine Welpen-Nachtbehausung bin ich los! die fungiert nun als Kindergästebett.
100_0816Jörg bleibt meist noch liegen und schläft je nach Dienst noch weiter, wovon ihn auch mein herum lärmen auf dem Flur nicht  abhalten  kann. Wenn er dann  auf steht, habe ich schon längst gefrühstückt.
Von diversen Kurzexkursionen mal abgesehen, bespaßen mich die beiden noch mit mindestens zwei ausgesprochen manierlichen Spaziergängen und wenn beide frei haben, fahren wir manchmal abends noch ans Meer. Es gibt da jede 100_0864Menge Küste, wo man prima spazieren kann. Neulich war ich mit Jörg in der Stadt. Erst mit dem Bus hin und dann zu Fuß zurück. Das fand ich aber schon heftig – 3 Stunden – ok, inklusive Pausen und vor allem auch mit zwei ausgedehnten Trinkpausen, aber anschließend musste ich erst mal eine Stunde schlafen, wie ein toter Hund.
100_0805Den Abend waren wir dann auch noch am Meer. Tolle Brandung war da und es war nicht so ermüdend heiß. Da sind wir ein wenig gelaufen und mit Jochen habe ich etwas gespielt, während Jörg auf Fotojagd war. Zu Hause wird es dann immer recht beschaulich. Wir hocken dann gemeinsam auf der Couch und schauen Fernsehen.

Wenn Jochen dann ins Bett geht, 100_0926heißt es “Fiete willst du mit ins Betti?” als könnte ich kein Deutsch. Aber ich tue dann den beiden den Gefallen, springe sofort auf und renne zum Schlafzimmer. Wenn Jörg dann auch ins Bett will, ruft er leise “Fiete, nochmal Pischi machen?” (noch so ’n Kunstwort)  – kann ich übrigens inzwischen im stehen auf drei Beinen; Pinkeln mein ich. Manchmal noch was wackelig, aber es geht. Wenn ich mich dabei noch auf eine erhöhte Stelle begebe, sieht das hinterher aus, als wär ich riesig groß.
Praktisch jedenfalls, dass Jörg immer später ins Bett geht und wir dann vorher noch mal die neuesten Schlagzeilen auf dem Bürgersteig lesen können – wobei ich denke Jörg 101_0921kann gar nicht richtig lesen, jedenfalls hat er sich noch nie so richtig über die Marken da auf dem Weg gefreut.
Anschließend nerve ich dann noch ein wenig herum bevor ich einschlafe, weil ich immer nicht weiß, wie und wo ich liegen will. Schließlich heißt es doch: “Wie man sich bettet, so liegt man;” und das soll doch auf keinen Fall unbequem sein und schön kuschelig!

  

Am Ende noch ein paar Tipps von mir, für den modernen Mops:

1. Lasst Eure Leute auf keinen Fall zum Bestimmer werden. Die wollen das immer gern, kann man sie aber nicht mit durchlassen. Mach ab und an gern mal was sie wollen, achte aber darauf, dass es auch immer eine angemessene Entlohnung dafür gibt – mein Konzept!

2. Wenn Dein Mensch denken sollte, es sei sein Sofa, erinnere ihn daran, dass es Dich auch noch gibt und Du mindestens ebenso viele Rechte an diesem Möbel hast, wie er. Dafür eignet ein gezielter Sprung auf einen Bauch ausgezeichnet. Wenn er tief schläft und die letzten Tage artig war, kommt auch ein vorsichtiges Anschnüffeln aus dem Stand in Frage, um ihn etwas sanfter zu wecken und dann zu vertreiben.

3. Betten sind auch so ein Thema. Da wollen sie Dich anfangs oft nicht rein lassen, aber bleibe einfach beständig im Kampf um Deine Rechte und sie geben irgendwann auf. Als Bestechungsmittel stehen Dir Dein unwiderstehlicher Blick und Deine arglose Unbedarftheit zur Verfügung. Eins von beidem klappt immer!

4. Problematisch wird es mit Sturheit! Sie ist kein probates Mittel, sich durchzusetzen. Mit Jörg bin ich da schon mal arg aneinander geraten. Der war echt sauer. Versucht es dann lieber mit dem “Ich habe keine Ahnung, was du von mir willst Blick”. Dem kann kaum ein Mensch etwas entgegen setzen.

Euer Fiete